6. Fachtagung Datenschutz im Gesundheitswesen in Frankfurt

30.09.2024 – Die Konferenz rund um den Datenschutz im Gesundheitswesen fand vom 25. bis zum 27.09.24 in Frankfurt statt. Die von der Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik und Biometrie und Epidemiologie e. V. (gmds) organisierte Fachtagung stand unter dem Motto „NIS, NIS2, Cyber Act: Regulieren wir die IT-Sicherheit zu Tode?“

Patientendaten befinden sich aktuell im Spannungsfeld zwischen Regulierung, Digitalisierung und Forschung. Ziel der Tagung war es, Antworten auf dringende Fragen zu finden: Wie können Patientendaten gleichzeitig sicher geschützt und die medizinische Forschung gefördert werden? Zahlreiche prominente Diskutanten und Referenten brachten ihre Expertise nach Frankfurt, wodurch eine lebhafte und erkenntnisreiche Debatte entstand.

Die Fachtagung begann am 25. September mit einer hochkarätigen Podiumsdiskussion zum Thema „Verhindert Datenschutz die medizinische Versorgung?“. Unter der Moderation von Dr. Bernd Schütze tauschten sich Professor Dr. Dieter Kugelmann, Professor Dr. med. Peter Mildenberger, Professor Dr. med. Georg Osterhoff und Dr. Thilo Weichert über die Herausforderungen des Datenschutzes und dessen Auswirkungen auf die medizinische Versorgung aus.

Die 6. Fachtagung Datenschutz im Gesundheitswesen stand unter dem Motto „Regulieren wir die IT-Sicherheit zu Tode?“
© Von Thomas Klug, daten-strom.Medical-IT-Services GmbH

Am Folgetag, dem 26. September, startete das Programm mit Vorträgen zu Themen wie Kryptographie im Gesundheitswesen, der Bedrohung durch Quantenrechner und den Herausforderungen einer „quantensicheren“ Telematik-Infrastruktur. Besonders hervorgehoben wurde die gemeinsame Diskussion zur Post-Quanten-Kryptographie, die von den Teilnehmern intensiv verfolgt wurde. Dr. Stavros Kousidis (BSI) wies die Teilnehmer darauf hin, dass „was heute verschlüsselt übertragen wird, kann in 10 Jahren entschlüsselt werden. D. h. alle Bedrohungsakteure die heute die gestohlenen, verschlüsselten Daten speichern, können diese in 10 Jahren entschlüsseln“, warnte er. „Kryptografie ist ein iterativer Prozess und im Gesundheitswesen sollte man sich jetzt schon mit der Postquantenkyrptografie (PQC) auseinandersetzen und auf hybride Lösungen setzen.

Der Tag wurde durch parallele Seminare abgerundet, die sich praxisnahen Themen widmeten, wie z.B. Microsoft 365 im Gesundheitswesen, IT-Sicherheit und Datenschutz in Klinikverbünden.

Am letzten Veranstaltungstag, dem 27. September, lag der Fokus auf der Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten und IT-Sicherheitsmaßnahmen. Vorträge zum aktuellen Stand der Telematik und zu Datenschutz-Managementsystemen bildeten das Highlight des Abschlusstags. Mit einer Zusammenfassung und einem Schlusswort von Dr. Bernd Schütze endete die Fachtagung offiziell um 15:30 Uhr.

Die Fachtagung Datenschutz im Gesundheitswesen hat erneut gezeigt, dass der Austausch zwischen Experten aus Datenschutz, Wissenschaft, Klinik und Industrie entscheidend ist, um den Spagat zwischen Patientenschutz und Innovation zu meistern. Die nächste Veranstaltung wird mit Spannung erwartet, um weiterhin Lösungen für die Herausforderungen im Bereich Datenschutz und Datensicherheit zu erarbeiten.

Kontakt und weitere Informationen

Veranstaltungswebseite: www.fachtagung-gesundheitsdatenschutz.de

© daten-strom.Medical-IT-Services GmbH, Thomas Klug

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