Cybermobbing

Cybermobbing ist ein wachsendes Problem, das vor allem Kinder und Jugendliche betrifft, aber auch immer mehr Erwachsene, darunter Ärzte und Psychotherapeuten, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit von vermeintlich enttäuschten Patienten angegriffen werden. Cybermobbing ist in der analogen Welt schon lange ein bekanntes Phänomen, hat aber durch die zunehmende Digitalisierung und die Nutzung mobiler Endgeräte wie Smartphones stark an Intensität und Verbreitung gewonnen.

Ursachen und Auslöser

Die Digitalisierung und die ständige Verfügbarkeit von Internet und mobilen Geräten haben das Phänomen Cybermobbing begünstigt. Es ist heute einfacher denn je, andere Menschen online zu verunglimpfen, zu beleidigen oder sogar in extremer Weise in den Suizid zu treiben. Ein Foto oder Video, das einmal im Internet hochgeladen wurde, kann potenziell für immer dort verbleiben, da das Internet nie „vergisst“. Diese bleibenden Spuren werden oft als „digitaler Fußabdruck“ bezeichnet. Aus harmlosen Bildern können mit Leichtigkeit verfälschte oder unangemessene Darstellungen gemacht werden.

Mobbingprozesse entstehen häufig aus Konflikten zwischen den beteiligten Parteien, die nicht gelöst werden. Im Laufe der Zeit verliert das ursprüngliche Problem an Bedeutung, und die systematische Bloßstellung sowie das Tyrannisieren des Opfers treten in den Vordergrund. Für die Täter geht es zunehmend um Machtausübung, während das Opfer sich unterlegen und ausgeliefert fühlt.

Formen des Cybermobbings

Cybermobbing kann viele Formen annehmen und umfasst verschiedene Plattformen und Technologien. Dazu zählen:

  • E-Mail, Online-Communities, Mikroblogs, Chats, Diskussionsforen, Gästebücher
  • Video- und Fotoplattformen, Websites
  • Mobiltelefone werden ebenfalls genutzt, um Opfer über Anrufe, SMS oder MMS zu belästigen.

Bilder und Videos werden mit menschenverachtenden Kommentaren versehen, und eine regelrechte „Hasswelle“ kann dadurch ausgelöst werden. Diese Möglichkeiten haben die Reichweite und den Effekt von Mobbing enorm verstärkt, da negative Inhalte innerhalb kürzester Zeit ein riesiges Publikum erreichen können.

Folgen des Cybermobbings

Die Auswirkungen von Cybermobbing sind oft verheerend. Opfer leiden unter emotionalem Stress, Angst, sozialer Isolation und sogar physischen Symptomen wie Kopf- oder Magenschmerzen. In schweren Fällen kann es zu Depressionen und Suizidgedanken kommen.

Es ist wichtig, Anzeichen von Mobbing frühzeitig zu erkennen. Eltern, Freunde und Angehörige sollten auf Veränderungen im Verhalten achten, wie den Rückzug aus dem sozialen Leben, Schlafstörungen oder häufige körperliche Beschwerden.

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Empfohlene Schutzmaßnahmen

Um sich vor Cybermobbing zu schützen, ist es wichtig, möglichst wenig private Daten und Bilder im Netz zu veröffentlichen. Vor dem Teilen von Fotos oder Videos sollte genau überlegt werden, ob diese Inhalte tatsächlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Da jeder mit relativ wenig technischem Know-how Bilder manipulieren oder verfälschen kann, sollte stets Vorsicht geboten sein.

  • Geben Sie möglichst wenig Daten von sich im Internet preis. Geben Sie in Profilen von Sozialen Netzwerken niemals die vollständige Adresse oder die Handynummer an.
  • Stellen Sie möglichst wenige Bilder und Videos von sich selbst ins eigene Profil ein.
  • Beachten Sie beim Anlegen Ihres Profils die Sicherheitseinstellungen für den privaten Bereich.
  • Geben Sie diesen Privatbereich nicht für jedermann frei. Prüfen Sie stattdessen jede Freundschaftsanfrage. Grundsätzlich sollten Sie nur Ihrem engsten Freundeskreis (also Personen, die Sie auch aus dem realen Leben gut kennen) diesen Bereich zugänglich machen.
  • Diese Vorsichtsmaßnahmen schützen Sie beispielsweise auch vor Phishing-Attacken oder Schadsoftware.

Rechtliche Aspekte

Auch wenn Mobbing als solches keine eigene Straftat darstellt, beinhaltet Cybermobbing oft eine Reihe strafrechtlich relevanter Delikte, wie z. B.:

  • Beleidigung
  • Nachstellung (Cyberstalking)
  • Üble Nachrede
  • Nötigung
  • Bedrohung

Es ist wichtig, diese Delikte ernst zu nehmen und rechtliche Schritte zu prüfen. Die Täter können so zur Verantwortung gezogen werden, und Opfer erhalten die Möglichkeit, sich zu wehren.

Wie Sie sich vor Cybermobbing bzw. Cyberstalking  schützen können, lesen Sie auch auf der Infoseite des BSI:

Tipp

Sollte Cybermobbing auftreten, lautet die wichtigste Botschaft: „Kein Mobbingopfer darf allein gelassen werden!“ Betroffene sollten sich sofort an Eltern, Betreuer, Freunde oder professionelle Hilfsorganisationen wie Der Weiße Ring wenden. Offen über die Erfahrungen zu sprechen, ist der erste Schritt zur Hilfe und psychologischen Unterstützung.

Cybermobbing ist eine ernstzunehmende Folge der digitalen Vernetzung. Schutz und Prävention beginnen bei der bewussten Nutzung digitaler Medien. Betroffene dürfen mit ihren Erfahrungen nicht allein gelassen werden, und Angehörige sollten sensibel auf Veränderungen im Verhalten der Opfer achten. Nur durch offenen Umgang mit dem Thema und rechtzeitige Hilfe kann die psychische und emotionale Belastung der Opfer gelindert werden.

Quelle: Dieser Text basiert auf Informationen der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProBK). Weitere Sicherheitshinweise finden Sie auf den Seiten des BSI und der ProPK.

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