Cybergrooming

Cybergrooming bezeichnet die gezielte Kontaktaufnahme von Erwachsenen zu Kindern und Teenagern im Internet, um sie auf einen späteren sexuellen Missbrauch vorzubereiten. Dabei ist Cybergrooming eine schwerwiegende und gefährliche Form der sexuellen Ausbeutung, da die Täter schrittweise das Vertrauen ihrer Opfer erschleichen und deren Schutzmechanismen umgehen.

Cybergrooming kann allen Heranwachsenden begegnen. Die wichtigste Präventionsmaßnahme ist die Aufklärung über die Gefahren. (Quelle IStock)

Ziel des Cybergroomings

Die Handlungen beim Cybergrooming haben immer das Ziel, einen sexuellen Missbrauch zu ermöglichen. Täter nutzen verschiedene psychologische und manipulative Taktiken, um sich Zugang zu ihren Opfern zu verschaffen und diese abhängig zu machen. Ein wichtiger Aspekt ist die emotionale Manipulation, durch die die Opfer oft das Gefühl bekommen, dass der Täter der einzige sei, der sie wirklich versteht.

Strategisches Vorgehen der Täter

Täter agieren oft hochgradig strategisch. Sie nutzen Empathie, um das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen zu gewinnen, sich als freundschaftlicher oder verständnisvoller Kontakt darzustellen und ihre Wahrnehmung zu manipulieren. In den meisten Fällen beginnt das Cybergrooming mit dem Aufbau einer vermeintlich harmlosen Beziehung. Die Täter suchen gezielt nach Informationen, die über öffentliche Profile auf sozialen Medien verfügbar sind, wie Musikgeschmack, Hobbys oder Interessen. Diese Informationen nutzen sie, um Gemeinsamkeiten vorzutäuschen und so eine Verbindung zu schaffen.

Manipulation und emotionale Kontrolle

Im Laufe der Interaktion manipulieren die Täter ihre Opfer zunehmend und bauen Abhängigkeiten auf. Sie sorgen dafür, dass die Kinder und Jugendlichen das Gefühl bekommen, sich niemandem anvertrauen zu können. Eine häufige Taktik ist es, den Opfern zu suggerieren, dass ihre Eltern oder Freunde sie nicht verstehen würden. Gleichzeitig vermittelt das Setting im Internet ein Gefühl von Sicherheit, da die Kinder und Jugendlichen glauben, dass sie, weil sie zu Hause sind, nicht in Gefahr sein könnten.

Die Gefahren eines Treffens in der realen Welt

Eines der Hauptziele der Täter besteht darin, die Opfer auch zu einem Treffen in der realen Welt zu bewegen. Solche Treffen können oft zu sexuellen Misshandlungen führen, die bei den Opfern starke Gefühle von Scham oder Schuld hervorrufen. Aus diesem Grund schweigen viele Opfer nach dem Missbrauch, weil sie glauben, selbst etwas falsch gemacht zu haben.

Erpressung durch Versenden von Fotos

Eine weitere Form der Kontrolle, die Täter beim Cybergrooming nutzen, besteht darin, die Opfer zu erpressen. Wenn während der digitalen Kommunikation Bilder, besonders intime oder Nacktfotos, verschickt werden, können die Täter diese nutzen, um ihre Opfer unter Druck zu setzen. Sie fordern möglicherweise die Zusendung weiterer Bilder oder drohen, die vorhandenen Bilder zu veröffentlichen, was die Opfer zusätzlich in eine Abhängigkeit zwingt und ihnen das Gefühl gibt, keinen Ausweg zu haben.

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Erste Hilfe bei Cybergrooming

  • Dokumentieren Sie als Elternteil den Chat-Verlauf.
  • Wenden Sie sich (auch telefonisch) an Ihre örtliche Polizeidienststelle.
  • Fragen Sie nach, wie Sie gesicherte Beweise übermitteln können. Erkundigen Sie sich konkret danach, ob Sie anzügliche Bilder oder Videos aus dem Chatverlauf sichern sollen. Je nach Inhalt der Aufnahmen könnten Sie sich unter Umständen selbst strafbar machen.
  • Nach Absprache mit der Polizei blockieren Sie den Absender oder beantragen Sie eine Löschung des Accounts beim jeweiligen Netzwerk.
  • Nehmen Sie und vor allem Ihr Kind Hilfe an. Es gibt Opferberatungsstellen für Kinder und Eltern, die dabei helfen, das Erlebte zu verarbeiten.

Weitere Informationen zu Cybergrooming auf der Website der „Polizei für dich“:

Tipp

Eltern und Erzieher können präventiv tätig werden: Über die Risiken des Internets aufklären, aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern durch gemeinsames Erleben und Ausprobieren. Den beteiligten Personen gilt es klarzumachen, dass die Schuld ausschließlich beim Täter liegt. Der Täter ist der Verursacher und nur gegen ihn wird die Polizei und die Staatsanwaltschaft ermitteln!

Mehr Fragen rund um das Thema sexualisierte Inhalte im Netz beantwortet die Jugendseite der Polizei unter www.polizeifürdich.de. Eltern stehen umfassende Informationen zum Thema in der Broschüre „Onlinetipps für Groß und Klein“ zur Verfügung. Lehrerinnen und Lehrer erhalten in der neuen Handreichung „Schule fragt. Polizei antwortet.“ Antworten auf die wichtigsten Fragen in diesem Zusammenhang.

Die bundesweite Kampagne "Missbrauch verhindern!" informiert über die Straftat sexueller Kindermissbrauch, die durch Kinderpornografie dokumentiert wird. "Missbrauch verhindern!" gibt Erwachsenen Hinweise an die Hand, um Kinder vor sexueller Gewalt zu schützen. Die Broschüre zur Kampagne "Missbrauch verhindern!" kann auch bestellt und frei Haus geliefert werden.

Quelle: Dieser Text basiert auf Informationen der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProBK). Weitere Sicherheitshinweise finden Sie auf den Seiten des BSI und der ProPK.

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